Frisches Gemüse aus dem eigenen Garten hat viele Vorzüge. Wie man besten Ertrag aus Hausgarten oder Gewächshaus zieht, erklärte Gärtnermeister Hermann Zierer beim Gartenbauverein.
Eingangs ging Zierer auf gesundheitliche Vorzüge ein: Vitamine und Mineralstoffe im Gemüse fördern die Gesundheit wie schon die Gartenarbeit an sich. Kindern bietet der Garten eine Ahnung vom Ablauf in der Natur nach dem Motto „Alles hat seine Zeit“: Aussähen, Keimen, Wachsen und Ernten. „So wird der Garten zum ganzjährigen Erlebnis“.
Ein Gemüsegarten bringe aber nur Freude, wenn bei Anlage und Pflanzenkultur Grundsätze beachtet werden. Schon im Herbst sollten sich die Gartler Gedanken machen. Ein Plan der angebauten Sorten helfe: „So kann im neuen Jahr eine gute Fruchtfolge eingehalten werden.“ Schatten, Staunässe oder falsche Bodenpflege können den Erfolg verringern. Daran muss man beim Anlegen denken. „Zu wenig Licht kann nicht durch mehr Dünger oder Pflege ausgeglichen werden“, warne Zierer. Ein kleiner, gepflegter Garten bringe mehr Freude als ein großer, ungepflegter.
Nur bei schweren Böden ist das Umstechen notwendig. Von Fräsen riet der Fachmann ab, weil sie das Bodenleben zerstören. Fürs Düngen ist Kompost wichtig. Er bringe den Boden kostenlos in Schwung. Allerdings sei die Dosierung wichtig. Gute Wirkung im Hoch- und Mistbeet erzielt abgelagerter Pferdemist ohne Sägespäne oder organischer Dünger wie Hornspäne, Horn- oder Knochenmehl. Um Krankheiten wie Mehltau und Schädlinge zu verhindern, sollte nur morgens mit lauwarmen, abgestandenen Wasser gegossen werden. Der Gartenschlauch ist tabu. Tipps gab’s auch zur Verfrühung: wasserdurchlässige feine Vliese den Lochfolien vorziehen. Bei sorgfältiger Abdeckung bieten sie Schutz vor Kälte, Trockenheit und Schädlingen. Von Pflanzenschutzmittel riet er ab. Im Gewächshaus bringen Nützlinge Erfolg. Zum Schluss riet Zierer, auf bewährte Sorten zu setzen.