Das Gelände rund um das historische Hirthaus wird zum gemütlichen Plauder-Treff.
(Bericht von Robert Dotzauer)
Die kleine Ortschaft Münchsreuth erweist sich am Sonntag als Magnet für Oberpfälzer Handwerkskunst. Ein ideenreicher Markt der Sinne wird zum Treffpunkt für Liebhaber des guten Geschmacks.
„Die wirklich großen Dinge im Leben sind manchmal nur ganz klein“, hieß es auf einem der vielen Sinnsprüche, die den Hobbykünstlermarkt des Obst- und Gartenbauvereins Speinshart und der Hirthausfreunde Münchsreuth bereicherten. Die vielen schönen Dinge, die es in den liebevoll dekorierten Ständen zu entdecken gab, waren oft ganz klein. Und doch faszinierten die vielen Einfälle und handwerklichen Begabungen eine riesige Besucherschar, die schon zur Mittagszeit durchs Dorf drängte und die Ausstellungsräume füllte.
Es war am Sonntag eine große Macht Oberpfälzer Einfallsreichtums, die zum Staunen, Bewundern und schließlich zum Kaufen anregte. Fantasie kennt keine Grenzen, hieß es zwischen dem historischen Hirthaus und dem neuen Gemeinschaftshaus als Symbol des Münchsreuther Gemeinschaftsgeistes, zwischen Scheunen, Hinterhöfen und Garagen. Aus allen Ecken und Enden strahlte der Ideenreichtum der 30 Aussteller, und die Macher des Hobbykünstlermarktes strahlten mit. Nach dreijähriger Pause glänzten Veranstalter und Aussteller mit Blick auf die Vorweihnachtszeit.
Gestricktes und Gehäkeltes für die kalte Jahreszeit, Holzkrippen und Figuren, Wachsprodukte, Lichtobjekte und Kunstvolles aus Papier, Filzarbeiten und Glasschmuck oder Kunsthandwerkliches aus Blech und Edelstahl, Gartenaccessoires, weihnachtliche Gestecke und Türkränze, fruchtige Liköre und Marmeladen, Honigprodukte mit der Verbundenheit zur Mutter Natur: Die Auswahl zwischen den glitzernden Weihnachtsdekorationen war riesengroß. „Alles ist selbst gemacht. Das macht diesen Markt besonders interessant“, bemerkte Josef Höllerl. Der OGV-Vorsitzende gehörte mit den Hirthausfreunden um Vorsitzenden Albert Schmid zu den Organisatoren. Zugelassen waren nur Mitglieder beider Vereine und Gemeindebürger. Zu den Ausstellern zählten auch Gruppen, die den sozialen Charakter ihrer Teilnahme betonten. Die Verwendung des Erlöses für gemeinnützige Zwecke war zum Beispiel für die Grundschule am Rauhen Kulm, für den Kita-Förderverein, für den Missionskreis, für die Schulvorbereitende Einrichtung in Grafenwöhr, für „Hilfe für Anja“, für die Kinderkrebshilfe Oberpfalz Nord und für die Kinderkrippe „Gelbe Strolche“ ein besonderes Anliegen. Auch die Kinder wurden zum fröhlichen Schaffen angeleitet. Unter dem Leitgedanken „Ich wünsche dir einen Engel und sei er noch so klein, er möge immer bei dir sein“ bastelten die Mädchen und Buben in der OGV-Kinderwerkstatt Schutzengel für alle Fälle.
Doch nicht nur von der Handwerkskunst war das dankbare Publikum angetan. Hirthausfreunde und OGV verwöhnten die circa 2000 Besucher auch mit Schmankerln. Von deftig würzig bis weihnachtlich süß wurde viel geboten. Von den frisch gebackenen Kücheln bis zum Wildschwein aus dem Backofen, von Grillspezialitäten bis Schupfnudeln, Crêpes, Lebkuchen und Glühwein. Münchsreuther Hausfrauen und die OGV-Damenwelt bewiesen zudem im „Dorfcafé“ ihre Backkünste.
Romantische Klänge erfüllten schließlich das Ausstellungsgelände. Ein Blechbläser-Ensemble stimmte zum Ausklang des faszinierenden Marktes auf die beginnende Adventszeit ein.
