Rainer Punzmann erläutert den Mitgliedern des Speinsharter Gartenbauvereins, wie wichtig es ist, neue Bäume zu pflanzen und vorhandene Gehölze zu erhalten. Als Dankeschön für den Vortrag überreicht ihm Vorsitzender Josef Höllerl eine kleine Stärkung.
Bäume werden immer wichtiger. Sie bekämpfen die Auswirkungen des Klimawandels.
„Welche Pflanzen und Bäume sind bei der Gartenanlage im Rahmen des Klimawandels zu empfehlen?“ Mit dieser Thematik beschäftigte sich der Speinsharter Gartenbauverein. Rainer Punzmann, Seniorchef der gleichnamigen Baumschule aus Menzlhof, betonte in seinem Vortrag, wie wichtig Bäume für Mensch und Umwelt sind. Bäume nehmen CO2 auf und binden Feinstaub, sie geben Sauerstoff ab und verbessern damit die Luftqualität, sie spenden Schatten und speichern temporär auch große Wassermassen.
Besonders Bäume in der Stadt sind durch Temperaturschwankungen, Wassermangel oder reduzierten Sauerstoffgehalt der Bodenluft, großem Stress ausgesetzt. Der Klimawandel beschäftigt zurzeit alle Berufsgruppen, die mit Bäumen zu tun haben: Landschaftsplaner, Förster oder Gärtner. „Täglich kommen Kunden, die wissen möchten, was sie überhaupt noch anpflanzen oder wie sie ihre vertrockneten Bäumchen retten können“, erzählt der Baumschulmeister. Baumschulen und Wissenschaftler erforschen seit Jahrzehnten, welche Bäume große Hitze und Stürme aushalten und haben gute Lösungen gefunden. In Zusammenarbeit mit der Bayrischen Landesanstalt für Wein- und Gartenbau in Veitshöchheim forscht auch sein Betrieb nach geeigneten Zukunftsbäumen.
Anhand eines Flyers stellte der Experte geeignete Bäume vor. Tonnenweise Kies, Steinbrocken sowie Steine hinter Gittern helfen nicht, das Umfeld der Grundstücke und Straßenzüge natürlicher zu gestalten. Es gibt aber eine Reihe von Bäumen, die recht unempfindlich sind gegen Hitze und sich für den privaten Garten gut eignen wusste der Fachmann. Zum Beispiel Kornelkirsche, Zierapfel, die weidenblättrige Birne, Tokyo-Kirsche oder die neuen Baumarten wie Amberbaum, Ginkgo, Taubenbaum, Hopfenbuche oder der Tulpenbaum. Diese Bäume sind widerstandsfähiger und werden zukünftig vermehrt gepflanzt. Natürlich auch alle Arten von Obstbäumen.
In größeren Gärten oder Höfen sollte der große, langlebige Baum der wahre Mittelpunkt des Grundstücks sein. Nur große Bäume erbringen auch große Leistungen. Linde oder Walnussbaum, Trauerweide, Eiche, Rosskastanie oder Esche. Auch hochstämmige Obstbäume stellen eine sinnvolle Möglichkeit dar. Ebenso eignen sich Esskastanie (Maronen), Roteiche und Flügelnuss durchaus, die Funktion eines Hof- oder Hausbaumes zu übernehmen. Die Robustheit gegen alte und neue Schaderreger, Bodenmilieuresistenz, Hitzebeständigkeit sowie Stadt- und Industriefestigkeit sind zwingende Voraussetzungen für die Auswahl. Vitale Bäume bewirken, gesunde Lebensräume und eine erhebliche Senkung des späteren Pflegeaufwandes, merkte Punzmann an.