Holunderkönigin Sandra I. krönt ihre Nachfolgerin Monika I. Begeistert beobachtet OGV-Kreisvorsitzender Albert Nickl (links) und Bezirksvorsitzender Willibald Gailer (zweiter von rechts) die Zeremonie.
„Es lebe die Monarchie!“, heißt es im Wonnemonat Mai in Speinshart. Königstreue treffen sich in barocker Umgebung. Umstürzlerische Elemente? Im Gegenteil. Die Besucher huldigen einer Holunder-Majestät
Alles Holunder, hätte das Motto des Abends lauten können. Bei Holunder-Sirup und Hollersekt gaben sich Ex-Holunder-Königinnen und zahlreiche Vertreter der Gartenbauvereine im repräsentativsten Raum des Klosters Speinshart ein Stelldichein. Im Musiksaal galt das Interesse einer künftigen Regentin. Nach den harten Corona-Entbehrungen wurde es Zeit, eine neue Holunderkönigin zu küren. Der majestätische Festakt erinnerte schon fast an höfische Glanzzeiten der Monarchie.
Zeremonienmeister Albert Nickl, der Kreisvorsitzende des Obst- und Gartenbauvereins (OGV), wurde nicht müde, sich zunächst vor der Heerschar bisheriger Majestäten zu verneigen. Immerhin jährt sich die Einführung royaler OGV-Gepflogenheiten. 1992 war es der Pirker Landtagsabgeordnete und Hobbygärtner-Chef Georg Stahl, der nach einer feschen Botschafterin für die Region suchte und mit einer Holunder-Regentin das große Los zog. Seit 30 Jahren wirbt der Landkreis mit dieser Idee.
Diese Tradition nach Corona wiederzubeleben, war für den OGV-Kreisvorsitzenden und stellvertretenden Landrat Nickl ein Anliegen. „Wir wollen mit einer Königin als Werbeträger die Bedeutung des Holunders für die Oberpfälzer Kulturlandschaft unterstreichen“, erläuterte der Chef der Genussgartler. „Eine würdige Holunderkönigin muss Herz haben, hilfsbereit, freundlich, charmant und kompetent sein, aus dem Landkreis kommen und vom Holunder etwas verstehen.“ Ein ganzer Hollerstrauch voller Anforderungen, die er schon im Vorfeld der Krönungszeremonie bei einem Leuchtenberger „Moidl“ entdeckte. Von einem Juwel aus dem Streuobsthof Steinach sprach Nickl.
Gleichzeitig dankte der Vorsitzende der noch amtierenden Herrscherin Sandra I. „Eine tolle Botschafterin für den Kreisverband für Gartenbau und Landespflege und für den Landkreis“. Sandra I. alias Sandra Neubeck-Weiser überreichte ihrer Nachfolgerin die Insignien Schärpe und Krönchen. Mit einer Königin als Repräsentantin könne man die Aufgaben und Ziele der Gartenbauvereine, den Menschen und der Natur zu dienen und in Dankbarkeit zu ernten, der Öffentlichkeit noch näher bringen, urteilte OGV-Bezirksvorsitzende Willibald Gailer. „Vor Holunder ziehe ich den Hut, aber der Likör schmeckt genauso gut“, reimte der Neumarkter Landrat.
Omas Erkältungstee
Als Labsal für schwächelnde Seelen empfiehlt ihre Hoheit Monika I. Bernhard Wintertee mit Holunderblüten und eingekochten Holunder-Beerensaft nach Omas Rezepten „Der Holunder hat mich immer begleitet“, betont sie und verweist auf weitere Energie- und Gesundbrunnen-Potentiale der Beere. So schwärmt die Königin von Holunder-Fruchtsäften, Sirup, Likör und Marmelade.
Die Stärken des Holunders seien riesig. Für Monika Bernhard ist das Grund genug, für die Leckereien aus Holunder letztlich für die Region die Werbetrommel zu rühren. Eine der vielen Besonderheiten beim Holunder ist, dass nicht nur die Beeren vielseitige verwendbar sind, sondern auch die duftend weißen Blüten Grundlage zahlreicher leckerer und gesunder Produkte sind.
Hier gehts zum Bericht bei OTV
Monika Bernhard
- Alter 29 Jahre
- Aufgewachsen mit der Obstverarbeitung im elterlichen Betrieb in Steinach bei Leuchtenberg
- Als Getränkebetriebsmeisterin Expertin für Fruchtsaft und Schnapsbrennerin
- Verlobt mit Johann Hirtreiter
- Nachspeise von Monika Bernhard in der BR-Serie „Landfrauenküche“: Holunderblüten-Pannacotta
- Amtszeit als Holunderkönigin 2022 bis 2024