Der Prior des Klosters P.ater Benedikt staunt über den Eifer der jungen Gartler beim Pflanzen der „Naschecke“ mit Wildfrüchten an der Klostermauer.
Als letzte Aktion im Zuge des landesweiten Kinder- und Jugendwettbewerbs „Streuobst – Vielfalt – Beiß rein“ legte der Nachwuchs des Obst- und Gartenbauvereins unter der fachlichen Anleitung von Klosterköchin Jutta Bundscherer und Vorsitzendem Josef Höllerl eine Hecke mit Pflanzen verschiedener Wildobstarten an.
Bevor die emsigen Buben und Mädchen zu Schaufel und Spaten griffen, erklärten Höllerl und Bundscherer ihnen die Wildobstgehölze und deren Verwendung. Dass man Äpfel, Birnen und Kirschen essen kann, wussten die Kinder. Anders ist es beim Wildobst: Einige heimische Fruchtgehölze wie die Eberesche (Vogelbeere) oder die Kornelkirsche halten selbst viele Erwachsene für giftig. Dabei sind die herben Früchte nicht nur essbar, sondern auch reich an Vitaminen, Mineralien und gesunden natürlichen Farbstoffen.
Früher sammelte man die Früchte in der Natur; sie wurden entweder frisch gegessen oder zu schmackhaften Säften, Likören, Marmeladen oder Konfitüren weiterverarbeitet. Aber auch in Kloster- und Bauerngärten wurden über Jahrhunderte Ebereschen, Hagebuttenrosen, Holunder, Mispeln, Aronia (Apfelbeere), Kornelkirsche, Felsenbirne und Pimpernuss angebaut und kultiviert.
Wildobstgehölze sind für Menschen und Tiere gleichermaßen nützlich, betonten Bundscherer und Höllerl: Sie bieten Nahrung, sehen schön aus, erfreuen im Frühjahr die Blüten, Hummeln und Bienen, betören die Menschen mit ihrem Duft und sind als Wind- oder Sichtschutz bestens geeignet. Vielfach werden neben den Früchten auch noch Blüten, Blätter, Rinde und Wurzeln in der Volksheilkunde und für homöopathische oder pharmazeutische Zwecke genutzt.
Nach so viel Wissenswertem machten sich die Mädchen und Buben voller Eifer daran, Löcher zu schaufeln und die Pflanzen einzusetzen. Große Stämme wie die Eberesche bekamen dabei als Stütze einen Pflanzstab. Das Einwässern der Wildobstpflanzen am Ende bereitete gleich noch mehr Spaß. Dass die Wildfrüchte wegen ihres ausgezeichneten Aromas nicht nur bei Sterneköchen und Gourmets beliebt sind, merkten die Nachwuchsgartler anschließend bei der leckeren Brotzeit in der Klosterküche.