Krippenkunst im Stadel: Ein steter Hingucker beim Hobbykünstlermerkt.
von Robert Dotzauer
Rekordbesuch beim Markt der schönen und köstlichen Dinge in Münchsreuth. Die Menschenmassen genießen ein einzigartiges Flair. Der große Gewinner steht schon fest.
Alle drei Jahre lassen sich die Einheimischen und ihre Gäste aus nah und fern in der guten Stube des Dorfes vom Charme eines stimmungsvollen Hobbykünstlermarktes verzaubern. Erst recht nach den coronabedingten Einschränkungen. Viele Wolken, Schnee und Regen hielten die Besucher nicht davon ab, endlich wieder ein bisschen adventliche Stimmung zu genießen. Ein Event, das bis zu 3 000 Menschen zum Flanieren, Entdecken, Staunen und Kaufen schon am Sonntagvormittag und zur Mittagszeit einlud.
Die Organisatoren um die Vorsitzenden des Speinsharter Obst- und Gartenbauvereins und der Münchsreuther Hirthausfreunde, Josef Höllerl und Albert Schmid waren ob der Menschenmassen hin und weg. Eine Bestätigung für das gute Näschen, keinen Kommerz aufzubauen, sondern nur talentierten Hobbykünstlern aus der Gemeinde und Mitgliedern des OGV und der Hirthausfreunde eine Bühne für ihre handwerklichen Begabungen und faszinierenden Einfälle zu bieten.
Der Fantasie freien Lauf geben, hieß es am Sonntag in der Dorfmitte zwischen dem historischen Hirthaus, in Hinterhöfen, Scheunen, Garagen und Marktstandln. Aus allen Ecken und Enden strahlten vor der romantischen Kulisse des Hirthauses die Fantasien der 27 Aussteller.
Gleichzeitig inspirierten die „Wunderwerke“ der Aussteller zum Nachdenken und Nachmachen. Impulsgeber für praktische Dinge speziell für die romantischste Zeit des Jahres. Gestricktes und Gehäkeltes, Holzkrippen und Figuren, so schön, das die Kinder noch ans Christkindl glauben, Töpferwaren und Deko, Glasarbeiten, Fimoschmuck, Tür- und Adventskränze, Gartenaccessoires, Metallkunst, Naturkosmetik und Filzarbeiten: stets war die Verbundenheit zur Natur zu entdecken.
„Alles ist von Einheimischen selbst gemacht. Das macht diesen Markt besonders interessant“, urteilte Josef Höllerl, was auch viele Aussteller bestätigten. Die Neugierde und das Schauen lohnte sich. So mancher Künstler ließ sich bei der Arbeit über die Schulter schauen und gab gerne Auskunft über seine Werke aus Holz, Stoff oder Metall. Auch die Kinder wurden in einer Bastelstube zum fröhlichen Schaffen angeleitet.
Alles kleine Schätze einheimischer Talente, die begeisterten und rasch den Besitzer wechselten. Jeder wurde fündig. Zu einem genussvollen Bummel durch den Markt gehörte auch das Probieren kulinarischer Köstlichkeiten.
Glühwein wärmte von innen und der Duft von Bratwürsten und frischen Kücheln, Wildschwein aus dem Backofen, Schupfnudeln mit Lendchen, Crèpes und ein Angebot von über 50 Kuchen und Torten in der Gemeinschaftshalle, die als „Dorf- und Hofcafe“ diente: auch die verlockenden Gaumenfreuden gehörten zu den sorgenfreien Momenten.
Zu den Ausstellern zählten auch gemeinnützige und soziale Organisationen. Missionskreis, Gymnasium, Grundschule am Rauhen Kulm oder Kindergarten-Förderverein: Sie alle stellten sich für den sozialen Zweck des Marktes zur Verfügung.
Auch viele private Kunstschaffende kündigten an, für „gute Taten“ zu spenden. Der Hobbykünstlermarkt versprühte Gemeinschaftsgeist. Romantische Klänge eines Ensembles der Klosterbläser stimmten schließlich am frühen Sonntagabend zum Ausklang des Marktes und gleichzeitig auf die beginnende Adventszeit ein.