Auf reges Interesse stieß der Baumschnittkurs des Obst- und Gartenbauvereins. Vorsitzender Josef Höllerl gab den Hobbygartlern wertvolle Tipps zu Schnitt und Baumpflege
„Durch einen geschnittenen Obstbaum muss man einen Hut werfen können“, besagt eine alte Gärtner-Regel. Was es damit auf sich hat, zeigte Josef Höllerl, Vorsitzender des Obst- und Gartenbauvereins Speinshart, beim Schnittkurs auf der Streuobstwiese am Barbaraberg.
Er erklärte zunächst die Bedeutung des Gehölzschnitts sowie die Unterschiede von Pflanz-, Erziehungs-, Erhaltungs- und Verjüngungsschnitt. Ziel des Ausschneidens ist es, ein tragfähiges, gut belichtetes Kronengerüst zu erzielen. So gelange das Sonnenlicht zu den Früchten.
Der Pflanzschnitt wird laut Höllerl beim Pflanzen des Baumes vorgenommen. In den weiteren Jahren sei der Erziehungsschnitt an der Reihe, der bis zum fünften Standjahr erfolgen sollte. Geschnitten wird immer auf Astring, also keine Aststumpel zurücklassen. Über die Frage nach dem richtigen Zeitpunkt gebe es allerdings unterschiedliche Ansichten, sagte Höllerl. Bei stark wachsenden Sorten sei laut dem Vorsitzenden ein Sommerschnitt vorteilhaft, weil das Wachstum dadurch begrenzt wird. Im Sommer sollten die Neutriebe weggeschnitten werden, um ein erneutes Austreiben zu vermeiden. An den 60 Pflanzen, wie Apfel-, Zwetschgen- und Kirschbäume, ging es dann für die Kursteilnehmer an die Arbeit.