Revierleiter Frank Gerstenmeier erklärt den Speinsharter Nachwuchsgartlern die alten Obstsorten in der ehemaligen Ortschaft Hopfenohe
Unter der Führung von Revierleiter Frank Gerstenmeier unternahmen die Kinder mit ihren Eltern als Aktion zum landesweiten Wettbewerb „Streuobstvielfalt-Beiß rein“ eine Entdeckungsreise durch ein recht unbekanntes Naturjuwel. Kein Mensch ist zu sehen, der Übungsplatz wirkt wie ein riesiger Naturpark, denn an diesem Tag ist schießfrei.
Viel Wissenswertes erzählte der Forstmann über die Geschichte des Trainingsareals. Schon 1910 wurde in dem dünn besiedelten, waldreichen Gebiet ein Armee-Schießplatz errichtet. Zwischen 1936 und 1938 wurde das Gelände stark erweitert, was zur Auflösung vieler Dörfer und Umsiedlung von mehr als 3500 Bewohnern führte. Auch die Ortschaft Hopfenohe, erster Haltepunkt der Fahrt, mit seinen rund 200 Einwohnern wurde umgesiedelt.
Die Ruine der Kirche und einige Häuserreste und Keller lassen das einstige Dorf erahnen. Die Mauern und der Turm des Gotteshauses auf der Europäischen Wasserscheide wurden 2005 durch die US-Armee gesichert. Rund um die ehemalige Kirche Hopfenohe stehen zwischen Mauerresten alte Obstbäume mit erhaltenswerten alten Sorten. Aus diesem Grund wurden auch neue Bäume gepflanzt. Schautafeln in Deutsch und Englisch erklären Ort und Streuobstbestand. Weiter ging die Reise durch die Hebersreuther Trift vorbei an den Resten der Dorfstelle Hebertsreuth durch natürliche Hohlwege einer wunderschönen Landschaft.
Hier war besonders zu spüren wie sich die Natur im Laufe der Jahrzehnte zurückholt, was ihr einst mühsam abgerungen wurde. Groß wurden die Augen als ein großes Hirschrudel seelenruhig auf einer weitläufigen Wiesenfläche graste. Nächster Besuchspunkt war die Idylle am Altenweiher-Ursprung, einem unberührten Quellgebiet im Süden des Übungsplatzes. Vorbei am Streuobstbestand am Erzhäusl durch die Lindenallee an der Wolfschützenkapelle, die aus dem 17. Jahrhundert stammt. Steil aufwärts ging es zum Schwarzenberg mit Bleidornturm. Von hier hatten die jungen Gartler einen fantastischen Blick in das Zielgebiet und in das Oberpfälzer Land bis zum Fichtelgebirge. Viele Informationen gab Gerstenmeier zu Streuobstwiesen und den Sumpf-und Torflandschaften die der Tierwelt Nistplätze und wertvollen Lebensraum bietet. Letzte Station war der alte Pflanzgarten im Revier Tanzfleck, dort konnten sich die Buben, Mädchen und Erwachsenen bei Getränken, Kaffee und Kuchen stärken bevor es sichtlich beeindruckt wieder zurück ins Klosterdorf ging.