Schon wenige Meter vom Treffpunkt entfernt wurden die Mitglieder des Obst- und Gartensbauvereins unter der Führung von Pilzfachmann Hermann Gnahn aus Sulzbach fündig. Schwefelkopf, Täubling, Holzritterling, Gallenröhrling, Kahler Krempling, Perlpilz, Parasolpilz und Milchbrätling: Das sind nur einige der Schwammerl mit sonderbaren Namen, auf die die Gartler bei der Pilzwanderung des Vereins stießen.
Aber auch Steinpilze, Rotkappen, Maronen und Birkenpilze wurden im Wald bei Süßenweiher gefunden. Für den Hobby-Schwammerlsucher stellt sich oft die Frage: Ist der Pilz essbar oder nicht? Experte Hermann Gnahn zeigte anhand verschiedener Beispiele, woran essbare Pilze erkannt und von ihren giftigen Doppelgängern unterschieden werden können.
Schon als die ersten Steinpilze gefunden wurden, brach bei den Schwammerl-Liebhabern der Beutetrieb aus und viele verschwanden im Waldgebiet. Wie Gnahn bestätigte, spielt das Wetter, also Wärme und Niederschlag, eine entscheidende Rolle beim Pilzwachstum. Diese gehen immer eine Symbiose mit Tieren oder Gewächsen ein.
Der Baum braucht den Pilz und die Pilze den Baum: „Es passiert ein Nahrungsaustausch und der funktioniert gerade in diesen Wochen besonders gut“, informierte der Fachmann. Deshalb sollten Pilzfreunde auch die Baumarten kennen und wissen, welche Schwammerl bei welchen Bäumen wachsen. „Viele Pilze sind speziell an einen Baum gebunden.“ Wer eine gute Stelle gefunden habe, sollte ein paar Wochen nach der Ernte noch einmal dort vorbeischauen, riet Gnahn. „Denn wo ein Pilz sich einmal wohlgefühlt hat, kommt er auch wieder.“
Allerdings sollten nur die Schwammerl gesammelt werden, bei denen man ganz sicher ist, dass sie essbar sind. Im Zweifelsfall sollte man die Pilze lieber stehen lassen oder in einem Buch zur Bestimmung nachschlagen, betonte der Experte. Wertvolle Tipps gab er auch zur Verarbeitung und Haltbarmachung. So sollten Pilze nicht roh verzehrt, sondern immer gut durchgebraten werden. Vor dem Einfrieren sollten sie blanchiert werden, um ein Bitter-werden nach dem Auftauen zu verhindern.